Der Tag beginnt, doch fühlt er sich schon zu Ende an

Veröffentlicht am 4. Februar 2025 um 23:47

Der Tag beginnt früh sehr früh vier oder fünf, und doch hat er sich schon fast wieder verabschiedet. Es ist wie ein nie endender Kreislauf – das morgendliche Ritual mit den Tieren, das Füttern von Hunden und Katzen, Hühnern. Direkt danach ein Blick auf das Chaos, das die Tiere hinterlassen haben, während du in der Nacht hundert mal aufstehst und bis in der Früh nichts mitbekommen möchtest, sonst kann ich auch nachts putzen. Staubsaugen keine Ahnung wie oft am Tag, da sie immer für ein bisschen Trara sorgen – vor allem nach der Katzenklo-Aktion und der nächtlichen Hüpfererei.

Inzwischen bin ich es gewohnt, dass der Boden nie so bleibt, wie er war, sondern dass es immer irgendwo Katzenstreu liegt, ein verirrtes Futterstück oder Krümel gibt, die die Tiere verteilt haben.

 

Dann kommt auch noch manchmal der Stromausfall. Doch im Ort regt sich niemand auf. Es ist eine der vielen Eigenheiten, mit denen man lebt. Der Strom geht einfach aus, und irgendwann wieder an. Niemand beschwert sich. Es ist zu normal, zu alltäglich, als dass sich jemand darüber aufregt. Und wer soll sich schon beschweren? Und wo? Interessiert eh niemanden.

Also muss man sich einfach arrangieren, den Tag nach den eigenen Regeln leben und das Beste aus der Situation machen. Der Strom kommt zurück, wenn er will, und bis dahin heißt es, improvisieren.

Während die Tiere ihre Aufmerksamkeit verlangen, versuche ich, ihnen gerecht zu werden. Doch es ist schwer, da jedes Einzelne Tierchen von Katze bis zur Biene möchte seine Portion Liebe.Ich laufe von einem zum anderen, streichele hier, füttere dort, gebe jedem, was er braucht – aber es ist unmöglich, jedem gerecht zu werden. Checken ob alle gesund sind oder doch wo eine Zecke oder Verletzung ersichtlich ist.

 

Wie eine Qualle versuche ich, mich auszudehnen, gleichzeitig mehreren Bedürfnissen gerecht zu werden. Aber wenn das Miau, Wuff und Kikiri erklingen, weiß ich, dass ich zumindest das Richtige tue – für das Wohl der Tiere.

Dann komm ich irgendwie gegen neun Uhr dazu Gesicht waschen, Zähne putzen, naja Haare kämmen geht manchmal unter. Kaffee trink im laufen wenn ich dazu überhaupt komme, essen davon ist keine Rede.

Der Tag zieht weiter, Holz muss für den Winter vorbereitet werden. Der Sommer war nicht lang genug, um alles rechtzeitig zu erledigen ohne Traktor und Anhänger, und jetzt bleibt nur noch der Moment, es mit der schrägen Motorsäge zu fällen, bevor der Schneefall kommt. Die Motorsäge brummt unruhig, bald wird sie ihren Geist aufgeben, aber solange sie noch funktioniert, nutze ich jede Gelegenheit. Manchmal muss man einfach in den sauren Apfel beißen und das tun, was getan werden muss – auch wenn es nicht immer ideal ist. Mit der Motorsäge, die bald den Geist aufgibt, schneide ich hastig und vorsichtig im Wald alleine Augen am Baum nebem dem Baum unter der Baum Vorsicht muss sein, was ich brauche.

 

Das positive der Duft von frischem Holz erfüllt die Luft, vermischt sich mit der kalten Winterbrise, die an den Händen zieht.

Dann wird das Holz verstaut und mit Folie bedeckt, damit es nicht nass wird, bevor der Winter richtig einbricht. Der Boden ist mittlerweile hart gefroren, und es gibt keine Zeit, auf den perfekten Moment zu warten. Man nimmt, was man bekommt.

Nach der Arbeit mit dem Holz kommt die nächste übliche Runde, die Tiere versorgen. Mehrmals täglich frisches Wasser, den Hunden Stroh unterlegen, damit sie im Winter warm haben, und dann natürlich heizen – das ist auch eine Kunst, die ich gelernt habe.

Der Ofen der bald zerfällt will erstmal nicht richtig anheizen. Ich weiß, wie er tickt, wie er sein Feuer braucht, um wirklich warm zu werden, aber jedes Mal frage ich mich, ob er dieses Mal die Flammen fängt oder nicht. Es dauert eine Weile, bis der Ofen brennt, und bis der Raum mit dem wohltuenden Duft von Holz erfüllt ist. Ich fühle mich dann ein bisschen wie ein Alchemist, der das Feuer bändigen muss. Doch wenn er einmal läuft, ist es einfach nur pure Entspannung neben dem täglichen Ritual, das Knistern des Feuers zu hören und zu wissen, dass die Kälte draußen bleibt.

Dann, wenn der Ofen endlich Feuer fängt, wird es warm und gemütlich. Der Tag neigt sich dem Ende zu, und es ist eine Erleichterung, in der Wärme zu sitzen, die nach getaner Arbeit ein kleines bisschen Trost bietet. Die Tiere liegen nun auch brav irgendwo im Zimmer, jeder hat seinen Platz, und man merkt, wie die Ruhe einkehrt. 

 

Denn die Arbeit auf dem Hof ist nie wirklich zu Ende. Im Sommer mehr, im Winter weniger – aber die Pflicht, den Garten zu pflegen, das Holz zu sammeln und die Tiere zu versorgen, kennt keine Pause. Wenn das Wasser im Brunnen eigentlich der Schlauch nicht einfriert dann ist der Tag zumindest gerettet, ohne Wasser paar Tage die wie schon hatten ist echt mühsam. Kanister schleppen von der Quelle und doch bin ich froh der Brunnen ist unsere Quelle des Lebens, das sag ich immer wieder bei allen Höhen und Tiefen und primitiven arbeiten am Hof da Technik leider ins Ja Hundert zurück geht. Doch meine Ur- Großmutter schaffte es auch und die Momente bei ihr zu Besuch liebte ich als Kind also denk ich schaff ich auch und sooo geht der Tag langsam in die Nacht.

Es ist eine andere Art zu leben, aber es hat seinen eigenen Rhythmus, eine eigene Ruhe. Ich habe meinen Lebenshof, und auch wenn es chaotisch und hart ist, weiß ich, dass es meine Aufgabe ist, Aufgabe eine von vielen. Diese Tiere glücklich und gesund zu werden zu sehen und beobachten ihre Charakteren zu kennen, gibt es nichts schöneres , kein Gold der Welt ist dieses Glück wert. So endet der Tag wie er begann – mit einem weiteren Ritual. Und in der Wärme des Ofens ist alles ein bisschen leichter.

Dann Abend bin ich zu müde zu essen und wenn, dann isst eine Spatz mehr als ich und so sitze ich dann bis spät nachts und schreibe am Blog.

So ist das Leben einer der Tage am Lebenshof, mein Tag hat doch gar kein Ende!“ Mitternacht ist gleich da....  :)

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